ADHS

Aufmerksamkeitsdefizite und Hyperaktivität

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 Was ist eigentlich ADHS und wie kommt es zustande?

Zunächst eines vorweg: ADHS ist eine Zusammenfassung von Symptomen, die bei vielen Menschen in der Regel oft einzeln auftreten. Und wenn wir von Symptomen sprechen, dann handelt es sich um Verhaltensweisen und Zuständen, die für andere sichtbar sind. ADHS ist keine Krankheit sondern ein psycho-physisches Ungleichgewicht. Grundsätzlich kann man sagen, dass die ADHS´ler von allem einwenig zu viel bezogen auf den Durchschnitt der Bevölkerung besitzen:

Zuviel Aufmerksamkeit – zu viel Wachheit – zu viel Energie – zu viele Ideen – zu viel Spontaneität

Mit anderen Worten: Diese Kinder – aber auch diese Erwachsenen – sind ständig auf der Suche nach Neuigkeiten, nach Bewegung, nach Zucker (für Ihre Nervenzellen), nach Spaß und Unterhaltung. In der Natursituation von früher, die ständig neue Stimuli bot, wäre die Möglichlichkeit zur Abarbeitung dieser Triebe…in der Zivilisation ist dies einwenig schwierig, da die spontanen Impulse auch kontrolliert werden müssen, was den Betroffenen nur schwer gelingt. Um in einer Metapher zu sprechen: Die Betroffenen sitzen auf einem Pferd, das sie noch nicht reiten können. Dennoch birgt das Gehirn der Betroffenen eine Unmenge an Möglichkeiten, wenn die Selbstkontrolle irgendwann gelingt.

Bei einer Therapie ist daher zu berücksichtigen, dass ADHS keine Erkrankung sondern ein Ungleichgewicht ist, welches durch Training dauerhaft wieder in ein Gleichgewicht verwandelt werden kann. Die Folge ist ein sehr kreativer, leistungsfähiger, ausdauernder, erfolgreicher, glücklicher und lebendiger Mensch.

Bis dahin nennen wir es ADHS: Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitätssyndrom!

Die Leitsymptomatik bei AD(H)S

Die Symptomatik des Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitätssyndroms (ADHS) besteht aus drei Symptomgruppen:

Aufmerksamkeitsschwäche

Die Unaufmerksamkeit und Ablenkbarkeit, das (unbeabsichtigte) Abdriften in neue Gefilde zeigt sich in allen Lebensbereichen. Manchmal auch nur im Kopf. Irgendein Stichwort und man ist mit den Gedanken völlig woanders und hört gar nicht mehr zu.

ADHS bei Erwachsenen ist ein oft unterschätztes Thema, wobei 30 – 50% derer, die im Kindesalter unter ADHS litten diese Problematik auch mit ins Erwachsenenalter nehmen und somit in die Arbeitswelt tragen. Es besteht meist zwar eine bessere Kontrolle der Impulsivität, jedoch ist der Leidensdruck oft sehr hoch. Erst recht bei denjenigen, die noch nie eine Behandlung geschweige denn, je eine Diagnose bekommen haben.

Eltern mit hyperaktiven und aufmerksamkeitsgestörten Kindern befinden sich oft in einer Überforderungssituation.

Das Sozialverhalten und die Fähigkeit der Selbststeuerung der Kinder erscheinen meist eingeschränkt. Kinder mit Aufmerksamkeitsstörungen weisen Schwierigkeiten auf, sich über einen längeren Zeitraum auf eine Arbeit zu konzentrieren.

 1. Beeinträchtigte Aufmerksamkeit

  • leichte Ablenkbarkeit durch äußere Reize
  • überlesen, übersehen oder überhören von Details
  • beachten häufig Einzelheiten nicht
  • Flüchtigkeitsfehler in Schule und sonstigen Aktivitäten
  • bei „langweiligen“ Aufgaben Tagträumen (Flucht in Gedankenwelten)
  • Aufgaben werden häufig nicht vollständig durchgeführt
  • bei Alltagstätigkeiten häufig vergesslich
  • bringen angefangene Tätigkeiten oft nicht zu Ende
  • haben Schwierigkeiten längere Zeit mit Aufmerksamkeit bei der Sache zu bleiben
  • es fällt ihnen schwer Aufgaben und andere Aktivitäten zu organisieren
  • vermeiden oder beschäftigen sich nur widerwillig mit fremdgestellten Aufgaben, die andauernde geistige Anstrengungen erfordern (wie Mitarbeit im Unterricht oder Hausaufgaben)
  • verlieren oder verlegen häufig wichtige Dinge für Schularbeiten, Bleistifte, Bücher, Spielsachen und Werkzeuge
  • lassen sich leicht durch äußere Reize ablenken

2. Hyperaktivität

  • hoher Bewegungsdrang und motorische Unruhe
  • Kinder hampeln, rutschen, verdrehen sich, kippeln auf dem Sitz (machen viele Kinder)
  • Warten fällt sehr schwer: starke Ungeduld wenn sie mal warten sollen (machen viele Kinder)
  • plötzlich einschießende Bewegungen (machen viele Kinder)
  • reden und fuchteln dabei mit Händen und Füßen (machen viele Kinder)
  • „Hummeln im Hintern“, stehen auf und laufen herumnauch wenn sie sitzen bleiben sollen
  • wechseln häufig ihr Zielobjekt und ihre Tätigkeiten (machen viele Kinder)
  • haben eine innere Unruhe und fangen ständig etwas Neues an (machen viele Kinder)
  • laufen viel herum und springen über „Tisch und Bänke“, auch in gänzlich unpassenden Situationen (im Wartezimmer des Arztes, im Laden oder Restaurant)
  • sind oft laut und „aufgedreht“ beim Spielen, haben Schwierigkeiten sich leise zu verhalten wenn die Situation es erfordert
  • bei Jugendlichen und Erwachsenen zeigt sich die Hyperaktivität oft als innere Unruhe oder Umtriebigkeit

Das hyperaktive Verhalten ist anhaltend und kann durch Verbote oder den sozialen Kontext (d.h. wenn es in Situationen absolut nicht passt) kaum beeinflusst werden.
Für ein gesundes junges lebendiges Kind ist es „normal“, dass es sich gerne bewegt, springt und hüpft (auch auf den Betten oder über Tisch und Bänke). Hierbei ist zu beachten, dass betroffene Kinder sich kaum beruhigen lassen, was Eltern oft in die Verzweiflung treibt.

3. Impulsivität

„Kaum gedacht, schon getan“. Eine Idee taucht auf und wird umgehend in die Tat umgesetzt, ohne die Folgen zu bedenken oder Verbote zu beachten. So wie im Struwwelpeter das „Paulinchen“,das die Streichhölzer entdeckt und dann fasziniert mit dem Feuer spielt und alle Warnungen, Gefahren und Verbote ausblendet.Oder leichtsinnig wie der “fliegende Robert“, der sich neugierig und unbedachtsam in ein schweres Unwetter begibt.
Das „ADHS-Plappermäulchen“

  • sagt was es denkt, ohne jedoch Situation und Kontext zu bedenken
  • es äußert spontan, was es gerade bewegt oder was ihm spontan in den Sinn kommt und wirkt dadurch „taktlos“
  • es platzt häufig mit der Antwort heraus, bevor die Frage beendet ist
  • es unterbricht oft andere oder lässt sie erst gar nicht zu Wort kommen
  • es mischt sich gern ins Gespräch oder in das Spiel anderer ein
  • wenn es entsprechend „aufgedreht“ ist leidet es unter „Sprechdurchfall“, dabei werden soziale Signale (d.h. ob es den anderen überhaupt interessiert, er vielleicht schon genervt ist, usw.) nicht beachtet, übersehen oder überhaupt wahrgenommen

Neurologischer Hintergrund bei der Therapie von ADHS u. ADS

Ausgehend von der wissenschaftlichen Befundlage kommt es bei der ADHS aber auch bei der ADS in geringerem Umfang, zu einer verminderten Aktivität der stratiofrontalen Strukturen. Präfrontaler Cortex wie auch Striatum sind essentiell für die Steuerung und der Modulation von Handlungen zuständig. Planung, Ordnung, Periodisierung und Ausführung von gezielter Handlung unter Abgrenzung von Außenreizen. Hierzu ist die Hemmung von Spontanimpulsen aus dem limbischen System notwendig, welche im Besonderen durch den präfrontalem Cortex ausgeführt wird. Das limbische System ist Bereich, wo unsere Gefühle beherbergt sind. Ein wichtiger Botenstoff ist diesem Zusammenhang das Dopamin, welcher die Kommunikation von Nervenzellen untereinander steuert. Hyperaktive Kinder besitzen in einem Teil des Gehirns (dem sog. Hinterhirn) zu viel Dopamin, wodurch die sehr ausgeprägte Impulse von Neugier, Bewegung und die Suche nach Stimuli begründet ist. Und in dem Teil des Gehirns der zur Hemmung und Steuerung zuständig ist (Vorderhirn: präfrontaler Cortex und Striatum) liegt eine zu geringe Aktivität (und damit Konzentration von Dopamin) vor. Zur Erläuterung: Dopamin macht das Gehirn schnell, neugierig, impulsiv, glücklich, ausdauernd. Durch die Aufnahme von Zucker, Kokain und anderen Stimulantien kommt es zu einer erhöhten Ausschüttung von Dopamin. Aus Dopamin werden Endorphine (Glückshormone) gebildet.

Bei der ADHS, auch in geringerem Umfang bei der ADS, wurde durch bildgebende Verfahren eine geringere Aktivität im Striatum und auch im präfrontalem Cortex gemessen. Dies bedeutet, dass betroffene Kinder weniger gut in der Lage sind, sich selbst zu steuern, zu reflektieren und zu kontrollieren.

Ursächlich dafür ist eine Erhöhung der Anzahl von Dopamin-Transporter (DAT) in diesen Strukturen. Die erhöhte Dichte an Dopamintransportern (DAT) hat nun die Folge, dass aus den synaptischen Spalt Dopamin abtransportiert wird, sodass in diesen Bereichen entsprechend weniger Signalübetragung stattfindet. In der Folge verringert sich die Aktivität in den entsprechenden Zentren.

Das geringere Vorhandensein des Neurotransmitters Dopamin im synamptischen Spalt in den stratiofrontalen Strukturen wird nun als Dopaminmangelhypothese bezeichnet.

Bei der Dopaminüberschusshypothese wird nun ein Schritt weiter gedacht. Hier geht man davon aus, dass ein Zuviel des Botenstoffes Dopamin zu einer Erhöhung der Dopamintransporterdichte (DAT) quasi als kompensatorische Antwort des Gehirns auf einen Dopaminüberschuss zustande kommt. Mit nahezu identischen Konsequenzen.


Prokrastination?

Für Konzentrationsschwierigkeiten und Prokrastination, welche oft mit ADHS in Verbindung gebracht werden, kann es sehr viele Gründe geben. Es kann auch neben ADHS und  unten genannten anderen Störungsbildern sein, dass Sie unter- oder überfordert sind. Es kann sein, dass Sie ungerne Dinge üben, die Ihnen keinen Spaß machen und dann irgendwann starke Übungsdefizite aufweisen.

Und ja: Manchmal kann Bequemlichkeit auch ein Grund für mögliche Konzentrations- oder Leistungsprobleme sein. Denn wenn Sie Konzentration nicht trainieren, dann wird sie schwächer. Trainieren Sie Ihre Konzentration, wird sie stärker.


Hyperaktivität wird gerne mit ADHS verwechselt

Was bewirkt eigentlich Dopamin im menschlichen Gehirn?

Dopamin bewirkt Kommunikation der Nervenzellen im menschlichen Gehirn untereinander. Dopamin wird im synaptischen Spalt an den Verbindungsstellen zwischen den Nervenzellen (den Synapsen) ausgeschüttet.

Die hohe Dopaminausschüttung variiert von Mensch zu Mensch und ist in der Regel angeboren. Aus diesem Grunde wird gerne angenommen, dass ADHS ein angeborenes Problem ist.

Eine hohe Dopaminausschüttung ist angeboren – ADHS jedoch nicht.

Je mehr Dopamin in dem jeweiligen Gehirn vorhanden ist, umso höher ist die Aktivität. Es sorgt für einen Hunger nach Neuem, nach Wissen, nach Komplexität und bewirkt Stimulation.

Der neurotransmitter Dopamin wird daher auch gerne als Stoff der Sehnsucht bezeichnet. Er sorgt dafür, dass wir uns für Dinge interessieren, die in der Zukunft liegen. Dopamin macht uns neugierig.

Ohne Dopamin keine Neugier.

Wenn Sie also ein neugieriger Mensch sind, dann fehlt Ihnen in der Regel kein Dopamin. Es geht also mehr um die Verteilung des Dopamins in Ihrem Gehirn.

Je mehr Dopamin in unserem Gehirn also aktiv ist, desto geistig aktiver sind wir. Dopamin macht, dass wir die Abwechslung lieben. Denn alles was neu ist, stillt den geistigen Hunger.

Dies kann von der einfachen Aktivität bis hin zur Hyperaktivität und sogar zu manischen Phasen reichen. Daher sind solche Gehirne auch gerne suchtanfällig, lieben den Konsum und die Erkundung von Orten, Menschen, Technik usw..

Hyperaktive Gehirne sorgen dafür, dass wir schnell reden, schnell oder zu schnell denken uns viel bewegen wollen und geistig kaum zur Ruhe kommen können. Gerne holen wir dann einwenig in Gesprächen zu weit aus.

Wenn Kinder oder Erwachsene hyperaktiv sind, dann sind Sie einerseits sehr leistungsfähig, neigen aber auch gerne dazu sich weniger für einfache Dinge zu interessieren. Dopamin sorgte z.B. Beispiel dafür, dass Sie nun ein Smartphone in den Händen halten und sich die Welt um uns herum ständig weiterentwickelt. Gerne wird dies mit ADHS verwechselt.

Für ein hyperaktives Gehirn ist einfach schwer, jedoch ist komplex einfach.

Meistens liegt oft eine hohe Kreativität vor und die Fähigkeit, sich schnell in neuen Situationen zurecht zu finden. Bei dieser Fähigkeit sprechen wir von Intelligenz.

Hyperaktivität ist jedoch nur dann ein Problem, wenn die Konzentrationsleistung  – also die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit auf einem Punkt oder Thema zu halten zu stark eingeschränkt ist.

Hyperaktivität ist also nicht automatisch ADHS. 

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ADHS liegt erst dann vor, wenn ein hyperaktives Gehirn untertrainiert ist, sich längere Zeit auf eine Sache zu konzentrieren. Training bewirkt, wo und wie sich die Dopaminausschüttung verteilt. Alles, was Sie öfters tun wird stärker und Sie können es besser – bis hin dazu, dass sich speziell dafür neue Strukturen bilden, neue Verbindungen aufgebaut werden und sich neue Nervenzellen in diesen Regionen aufbauen, die für diese Tätigkeit zuständig sind, die Sie üben. Dies nennen wir Neurogenese und der Forschungszweig in der Hirnforschung ist die sogenannte Neuroplastizitätsforschung.

Bedeutsam ist also, wie das Dopamin im menschlichen Gehirn verteilt ist.

Aufgrund der hohen Aktivität eines hyperaktives Gehirns benötigt ein solchen Gehirn deutlich mehr Training, um sich ruhig auf einem Punkt zu halten, denn ein hyperaktives Gehirn springt deutlich schneller von einem Thema weg und benötigt eine stärkere „Bremskraft“. oft reicht das Bremskrafttraining im Elternhaus oder in der Schule dafür nicht aus. Und dann entwickelt sich aus einem gesunden aber hyperaktiven Menschen ein ADHS.

Eine Diagnostik kann daher helfen, diese konkreten Defizite zu finden, um die bestmögliche Therapie zu konzipieren.


Wirkung von Ritalin (Methylphenidat)

Der Wirkstoff Methylphenidat entfaltet seine Wirkung in der Blockierung des Dopamintransporter-Systems (DAT). Dadurch kommt es zu einer Erhöhung der Konzentration des Botenstoffes Dopamin im synaptischen Spalt.

Methylphenidat (Ritalin) fällt unter das Betäubungsmittelgesetz unter der Gruppe der Amphetamine. Ritalin ist daher eng verwandt mit Kokain und wird als suchtgefährdend eingestuft. Studie Methylphenidat (Ritalin) und Sucht.

Kurzfristig und während der Gabe von Ritalin kommt es damit zu einer Aktivierung des präfrontalen Cortex sowie auch des Striatum. Dies wurde in klinischen Untersuchungen bewiesen.

Die Erhöhung der stratiofrontalen Aktivität hat nun zur unmittelbaren Folge, dass die Hemmungsfunktion des Cortex auf das limbische System aufgebaut wird und die Patienten in der Folge temporär, während der Wirkung des Medikaments (1- 4h), bessere Konzentrationsleistungen im Sinne der fokussierten Aufmerksamkeit erbracht werden können und auch weniger Störungsanfälligkeit im Sinne des Auftretens neuer Handlungsimpulse zuungunsten der aktuellen Tätigkeit stattfinden. Lernleistungen, Konzentration und Gedächtnis werden in der Folge der erhöhten stratiofronatlen Aktivität wieder temporär verbessert.

Die Patienten werden als ruhiger, impulsärmer und deutlich kontrollierter wahrgenommen.

Nach ca. 4 Stunden und nach insgesamtem Absetzen des Medikamentes kann es allerdings zu einem Reboundeffekt kommen, d.h. die vorausgegangene Impulsivität, Hyperaktiviät und Unaufmerksamkeit treten erneut, anfangs oft verstärkt, auf.

In der Langzeitwirkung von Methylphenidat kann es langfristig, aufgrund der kompensatorischen Bemühungen des Gehirns, zu einer Erhöhung der Dopamamintransporter (DAT) kommen. Was langfristig, bei Absetzen des Medikamentes, die Störung verstärken kann.

Unerwünschte Nebeneffekte können Wachstumsstörungen, Tics, Sehstörungen, Schlafstörungen, Bauchschmerzen, Herzrasen, erhöhter Blutdruck, gesteigerte Nervosität, Herzrhythmusstörung u.a. sein..

Langzeituntersuchungen stehen noch aus. Das Gehirn kann Nachhaltig in seiner Entwicklung beeinträchtigt werden.

Neuroplastische Wirkung der komplexen Bewegungen

Die Studienlage ergibt hingegen  auch neine signifikante Aktivierung und Neuronenzunahme der frontostratialen Hirnstrukturen über die Durchführung von komplexen Bewegungstrainings. Befunde einer Erhöhung der Aktivierung und Anzahl von Neuronen liegen außerdem im Bereich des Hippocampus vor, von dem aus das episodische, semantische und räumliche Gedächtnis gebildet wird. Dies bedeutet: In den Strukturen, die zur Steuerung des Verhaltens und der kognitiven Leistungen zuständig sind, kommt es zu erhöhter Aktivität. Dies bedeutet einen Zugewinn an Selbststeuerung.

Hirngerechte Therapie als gesunde Alternative zu Methylphenidat

Wesentlich bei der Therapie mit ADHS und ADS ist nun die Aktivierung des „Vorderhirns“ (präfrontaler Cortex), welcher nun bei der Selbststeuerung und Selbstkontrolle beteiligt ist. Um beispielsweise in Schule und Beruf gute Leistungen abzurufen, ist Konzentration und das kurzfristige Hemmen spontaner Triebimpulse notwendig. Das kurzfristige Hemmen von spontanen Handlungen zugunsten einer aktuellen Tätigkeit, die nun nötig ist, muss nun das Vorderhirn die Kontrolle auf das limbische System ausüben. Fehlt in diesem Bereich nun Dopamin, bleibt die Aktivierung des Vorderhirn aus. Durch ein entsprechendes Training kann jedoch Aktivierung aufgebaut werden. Dies funktioniert über Bewegung deutlich schneller, als über ein Konzentrationstraining ohne Bewegung. Die Bewegung sowie das Neurofeedback bauen nun auf der neurologischen Ebene Aktivität und Struktur auf. Erst im Anschluss daran können sich Betroffene sich überhaupt erst soweit beherrschen und sich ruhig halten, um „unlustvolle“ Arbeiten auszuführen. Ab diesem Zeitpunkt können dann Achtsamkeitsübungen effektiv greifen.

Durch das funktionales Bewegungstraining in Kombination mit Neurofeedbacktraining werden, entsprechend nicht nur die durch Methylphenidat angesteuerten Strukturen aktiviert, sondern es sind auch auch weitere Verbesserungen wie Gedächtnisleistungen, Raumorientierung und Sozialverhalten zu erwarten. Hierbei bleibt jedoch Kreativität, Wachheit, Glücksgefühl und Lebendigkeit vorhanden.

  • Neurofunktionales Training (Neurofeedback + funktionales Bewegungstraining) bewirkt Neurogenese und neuronale Vernetzung im Vorderhirn
  • Die individuelle „Bewegungspille“ zur optimalen Förderung des Eigenregulation (Spass und Training zugleich)
  • Die neue Ausgangslage des Gehirns ermöglicht Impulskontrolle und Selbststeuerung
  • Ab jetzt kann mentales Training stattfinden und erfolgreich greifen
  • Paralleles oder anschließendes Coaching der Eltern ermöglicht Sozialisation im Gleichgewicht

Die oben aufgeführten Aussagen hinsichtlich der Wirkung von Ritalin und funktionalem Bewegungstraining beruhen auf den aktuellsten wissenschaftlichen Daten. Im folgenden finden Sie eine Literaturliste der zugrunde liegenden wissenschaftlichen Arbeiten.

Zur Studienlage

Weitere Informationen erhalten Sie unter:

0221 – 9354 8060